Was bedeutet für dich Trauer?
Trauer ist keine Krankheit.
Sie ist Liebe, die keinen Ort mehr findet.
Die einen neuen Raum braucht.
Manchmal ist sie still. Manchmal wütend. Manchmal schön.
Ich versuche, dieser Vielstimmigkeit Raum zu geben.
Ohne Rezept. Aber mit Gefühl.
Was ist eine freie Trauerfeier?
Eine freie Trauerfeier ist nicht an eine Kirche oder Religion gebunden.
Sie ist offen – für Erinnerungen, Musik, Rituale, Persönliches.
Und sie ist frei – in der Art, wie wir Abschied nehmen.
Ob im Friedwald, auf dem Friedhof, in einer Halle oder draußen –
sie folgt nur einer Regel:
Sie muss passen.
Darf eine Trauerfeier auch schön sein?
Ja.
Nicht kitschig. Nicht falsch.
Aber schön im Sinne von würdevoll, berührend, klar.
Manchmal darf auch gelacht werden.
Manchmal reicht schon ein Lied, ein Satz, ein Blick.
Schön ist, was echt ist.
Was genau machst du als freier Trauerredner?
Ich erzähle nicht einfach das Leben nach.
Ich lasse es noch einmal aufleuchten.
Mit einer Rede, die Nähe schafft.
Persönlich. Echt. Unvergesslich.
Wie läuft das ab?
Wir führen ein intensives Gespräch – persönlich oder telefonisch.
Ich höre zu, stelle Fragen, lasse Stille zu.
Dann schreibe ich eine Rede, die berührt.
Nicht pathetisch. Nicht glatt.
Sondern ehrlich.
Wie lange dauert die Rede?
Etwa 20 bis 30 Minuten.
Lang genug, um zu würdigen.
Kurz genug, um auszuhalten.
Können wir eigene Wortbeiträge einbauen?
Unbedingt.
Ob ein paar persönliche Zeilen, ein letzter Gruß, ein Gedicht –
alles, was ihr sagen wollt, darf gesagt werden.
Ich helfe euch gern bei der Vorbereitung.
Und bin da, wenn euch die Stimme versagt.
Wann ist eine Begleitung durch dich sinnvoll?
Immer dann, wenn ihr mehr wollt als einen Standardtext.
Wenn ihr das Gefühl habt:
„Das war ein besonderer Mensch – und es soll mehr bleiben als Stille.“
Auch bei schwierigen Biografien oder Brüchen bin ich an eurer Seite.
Respektvoll. Klar. Ohne Wertung.
An was müssen wir denken?
Eigentlich nur an eins:
Meldet euch.
Alles Weitere besprechen wir gemeinsam –
in Ruhe, mit Herz, mit Überblick.
Ich übernehme die Abstimmung mit dem Bestattungsinstitut.
Ihr müsst nicht stark sein. Ihr müsst nicht funktionieren.
Ihr dürft einfach da sein.
Gibst du uns Halt?
Ich gebe keine Antworten auf alles.
Aber ich gehe mit euch ein Stück.
Ich halte aus, was schwer ist.
Ich bleibe, wo andere gehen.
Und ich bringe Worte mit, die euch ein bisschen tragen können.
Bietest du auch religiöse Trauerfeiern an?
Ich bin nicht religiös – aber offen für alles.
Denn ich weiß: Glaube tröstet.
Und jeder findet anders Trost.
Ein Vaterunser spreche ich nicht – ich bin kein Pfarrer.
Aber wenn ihr es möchtet, moderiere ich es an.
Behutsam. Respektvoll. Ohne große Geste.
Begleitest du auch schwierige Abschiede?
Ja. Auch wenn nicht „alles gut“ war.
Auch wenn es leise, plötzlich, unverständlich endete.
Ich spreche über das Leben – nicht nur über das Ende.
Auch bei Suizid, Krankheit oder Brüchen:
Es gibt Worte, die nicht erklären, aber tragen.
Ich finde sie mit euch.
Machst du das überall?
Nein. Ich begleite Trauerfeiern im Umkreis von 30 Minuten rund um Mannheim-Sandhofen.
Hier kenne ich die Orte, die Häuser, die Wege.
Und es ist genug.
Denn jede Familie zählt.
Können wir Musik oder Rituale einbauen?
Ja – unbedingt.
Ob ein Lied, ein letzter Gruß, ein stiller Moment:
Was euch gut tut, bekommt Raum.
Ich stimme mich mit dem Bestatter ab, damit alles rund wird.
Wie kurzfristig kann man dich anfragen?
Auch wenn es schnell gehen muss: meldet euch.
Ich tue, was möglich ist.
Nicht alles lässt sich planen.
Aber gut begleiten schon.
Was kostet eine freie Trauerrede mit dir?
Ich arbeite mit einem festen Honorar.
Transparent. Fair. Ohne versteckte Kosten.
Dafür mit ganzer Hingabe – für einen Abschied, der in Erinnerung bleibt.
Hast du selbst schon Menschen verloren?
Ja.
Und ich glaube, ohne das könnte ich diesen Beruf nicht mit ganzer Seele machen.
Ich habe meine Mutter verloren, da war ich 19.
Am Telefon hat sie mir gesagt, dass sie sterben wird.
Ich habe zu früh gelernt, wie still ein Raum sein kann, wenn ein Mensch fehlt.
Wie Erinnerungen plötzlich Gewicht bekommen.
Und wie viel es bedeutet, wenn jemand die richtigen Worte findet – oder einfach da bleibt.
Deshalb rede ich nicht aus Distanz.
Sondern mit einem Herzen, das weiß, wie sich Verlust anfühlt.
Und trotzdem:
Ich glaube an das Leben.
An das, was bleibt.
An das, was wir einander sagen können – bevor es zu spät ist.
Und auch danach.
Bekommen wir die Rede vorab?
Nein.
Nicht, weil ich etwas verbergen will – sondern weil ich etwas bewahren will.
Wenn ihr den Text vorher lest, ist die Chance auf echte Berührung oft schon genommen.
Gesprochene Worte wirken anders als gelesene.
Und das Herz hört anders zu als das Auge.
Ich arbeite mit viel Gefühl, Erfahrung und Vertrauen.
Die Rede entsteht für den Moment – nicht für den Drucker.
Und ganz ehrlich:
Es bleibt keine Zeit für Korrekturschleifen.
Denn was zählt, ist nicht die perfekte Formulierung.
Sondern das echte Gefühl.
Und ich bin nicht da, um zu liefern.
Ich bin da, um zu beschenken.
Müssen wir einen Lebenslauf vorbereiten?
Nein.
Mich interessiert kein Lebenslauf – sondern das Leben.
Ich frage nicht nach Stationen. Ich frage nach Momenten.
Nach Blicken, Gesten, Eigenheiten.
Denn das ist es, was bleibt.
Benennst du Krankheiten oder Todesursachen?
Nein.
Ihr wisst selbst, woran ein Mensch gestorben ist.
Tröstet das, es nochmal zu hören?
Ich spreche über das Leben – nicht über den Tod.
Es sei denn, ihr bittet mich ausdrücklich darum.
Aber das ist selten.
Können wir dir einfach einen Text geben, den du vorliest?
Nein.
Ich bin kein Mikrofon.
Ich lese nichts vor. Ich schreibe selbst.
Mit euch. Für euch.
Wenn ihr etwas Vorgefertigtes wollt –
dann bin ich nicht der Richtige.
Machst du auch nur eine kurze Ansprache am Grab?
Nein.
Ich biete keine Schnelllösungen oder Mini-Reden am Rand.
Ich begleite ganzheitlich – mit Gespräch, Vorbereitung, Rede, Musik, Abschied.
Egal wie kurz der Moment ist:
Davor liegt viel Arbeit, Gefühl, Verantwortung.
Deshalb gibt es bei mir kein „nur mal eben“.
Machst du es auch günstiger, wenn es kürzer ist?
Nein.
Mein Honorar hängt nicht von der Minutenanzahl ab.
Sondern von der Tiefe der Begleitung.
Ich schenke keine Zeit – ich schenke Haltung.
Und die ist nicht verhandelbar.
Passt du zu jedem?
Ich bin neutral – ja.
Aber nicht beliebig.
Ich begleite jede Trauerfeier mit Offenheit, Respekt und Fingerspitzengefühl.
Unabhängig von Herkunft, Lebensstil, Religion oder Familiengeschichte.
Und trotzdem:
Es muss passen. Zwischen uns. Zwischen den Zeilen.
Wenn ihr jemanden sucht, der nur einen Ablauf erfüllt –
dann bin ich vielleicht nicht der Richtige.
Aber wenn ihr das Gefühl habt:
„Das darf anders, echter, tiefer werden“ –
dann sprechen wir die gleiche Sprache.