Ich lehne es ab, ein Drache zu sein.
Die Welt von heute braucht Blumen!
Grisu der kleine Drache wusste es wohl schon immer: Ich werde Feuerwehrmann! Da war er sich ganz sicher. Doch auf dem Weg dahin musste er sich in allerlei Berufen betätigen. Auch ich habe so einige Stationen durchlaufen, bis ich meine wahre Berufung gefunden habe. Nur war ich mir im Gegensatz zu Grisu lange nicht sicher, was ich eigentlich werden wollte. Erst sah ich mich als Schriftsteller, dann Journalist, dann wollte ich lieber ans Theater und landete schließlich Mitte der 90er in einer Anwaltskanzlei, wo ich meine erste Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten begann. Nun … ganz entfernt hat’s was mit Schreiben zu tun …
Als ich den ersten Antrag auf Scheidung einer Ehe geschrieben habe, habe ich nicht im Entferntesten darüber nachgedacht, Menschen bei Ihrer Trauung zu begleiten. Oder vielleicht doch? Ist es nicht viel sinnstiftender das Beisammensein zweier sich liebenden Menschen zu besiegeln, als bei den Formalitäten ihrer Trennung mitzuwirken? Bringt es einem im Leben nicht mehr, den Fokus auf die wahren Werte und die Liebe zu legen, als sich um die Verteilung der materiellen Werte zu kümmern? Naja, wahrscheinlich habe ich mir diese Fragen nur unterbewusst gestellt, denn ich habe noch viele Anträge geschrieben und musste noch einen weiten Weg gehen, bis ich mir diese Fragen letztendlich konkret gestellt habe und bis mir klar wurde, welches Feuer in mir brannte. Bis klar war: Ich werde Freier Redner!
Liebe was Du tust und tue was Du liebst.
Ein Geschäftsführer, den ich als Führungskraft sehr geschätzt habe, hat mal gesagt: Nur wenn Du liebst, was Du tust und tust, was Du liebst, kannst Du erfolgreich sein. Ich habe nicht immer getan, was ich geliebt habe und war trotzdem – so glaube ich – ganz erfolgreich. Dennoch behaupte ich, dass der Geschäftsführer zu 100 % Recht hatte. Denn zur Liebe gehört irgendwie auch das Feuer. Das Feuer, welches in Dir brennen muss, um nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich zu sein. Das Feuer, das Dir die Kraft gibt, Menschen zu begleiten und zu unterstützen. Ein ehrliches Interesse an Ihnen zu haben. Die richtigen Fragen zu stellen. Fragen, deren Antworten direkt zu den Schätzen führen, die in allen Menschen liegen.
Wege sind dazu da, dass man sie geht.
Was hat BEN also noch gemacht, bevor er Freier Redner wurde? Machen wir es kurz: Wenn es überhaupt einen klassischen Weg gibt, wie man Freier Redner wird, dann bin ich diesen definitiv nicht gegangen. Ich bin der Überzeugung, dass Wege lang sein können und dennoch gegangen werden müssen. Das Wege nicht immer schön sind, aber dass jede Abzweigung ihren Grund hat, dass Passagen – auch wenn Sie schwer sind – zum Ankommen dazu gehören.
Mein weiterer Weg führte mich über die Rechtsabteilung eines Handelsunternehmens, den Einkauf und den Fuhrpark in die Personalabteilung. Neben einem berufsbegleitenden BWL-Studium, einer Ausbildung zum Personalentwickler und einer systemischen Coaching-Ausbildung habe ich schließlich noch eine Mediationsausbildung begonnen. Als Führungskraft habe ich Menschen motiviert, beraten und begleitet. Die Arbeit mit Menschen ist bis heute meine Leidenschaft. Und genau das tue ich jetzt auch. Ich habe auf das Business sozusagen „nur noch einen draufgesetzt“, doch geht es jetzt nicht ums Business, sondern um die Menschen. Deren Erlebnisse, deren Leidenschaften und deren Geschichten. UND: Ich liebe Geschichten.
Und dann, und dann …?
Ich liebe es, immer neue Geschichten zu hören, zu erfragen und zu erfahren und zu erzählen.
Und dann? Und dann wurde ich Freier Redner.
Einen Beruf, den ich mir nicht ausgesucht habe. Dieser Beruf hat mich ausgesucht. Nur … wie hat er mich gefunden?
Das war so:
Ich so auf einer Gassi-Runde mit einer Freundin und unseren Hunden.
Sie so: „Unsere Tochter heiratet. Kennst Du einen freien Redner?“
Ich so: „Hmm. Ich glaube nicht, aber ich kann das machen.“
Sie so: „Mega. Das machen wir. Ich rede mit meiner Tochter.“
Ich so: LOL
10 Minuten später im Hause Pandolfi: Telefon klingelt.
Sie so: „Hey wir freuen uns total, dass Du unsere Hochzeit machst.“
Ich so: UPS
Damit hat alles begonnen. Das war vor drei Jahren. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich noch nicht gedacht, dass das ein Hauptbestandteil meines Berufes wird. Aber ab diesem Zeitpunkt war klar, welches Feuer in mir brannte.
In meinem nächsten Beitrag werde ich berichten, was ein Trauerredner mit einem Trauredner gemeinsam hat und wie ich den Balanceakt zwischen diesen beiden Disziplinen schaffe.
Seid lieb zueinander!
BEN bloggt